×
Logo European Kalmia Society
European
Kalmia
Society
Einführung Aktuelles
Register
Verzeichnis
Wissen
Gestaltung Pflanzen + Pflegen Vermehrung Schädlinge + Krankheiten Literatur Links
Erleben
Termine Baumschulen Parks und Gärten
Galerie Kontakt Impressum
Flag change language to english


Gestaltung

Die Kalmie hat durch seine immergrüne Belaubung das ganze Jahr über eine dekorative Wirkung in Parks und Gärten. Die große Blütenfülle steigert im Frühsommer seine Attraktivität erheblich.

Ähnliche Standortansprüche und eine optimale Ergänzung in der Blütezeit lassen Kalmien zu idealen Partnern von Rhododendron und anderen Ericaceae werden.

Kalmien sind bei der Gartengestaltung sehr vielfältig einsetzbar. Da sie zierlicher sind als die meisten großlaubigen Rhododendron, sind sie auch für kleinere Gärten gut geeignet. Entsprechend gruppiert, wirken die meisten Sorten des Berglorbeers auch in größeren Gärten und in Parkanlagen nicht verloren. Deshalb sollten Kalmien in der Landschaftsarchitektur unbedingt zu den bevorzugten Pflanzen gehören. Hier ein paar Beispiele für die vielseitige Verwendung.

Kulissenpflanzung

Verschiedene Kalmien-Sorten lassen sich sehr gut als Hintergrundbepflanzung für Blütengehölze oder Stauden verwenden. Dabei sollte lediglich darauf geachtet werden, dass sich die Blütenfarben harmonisch ergänzen oder dass die Blütenzeitpunkte deutlich voneinander abweichen. Das monochrome Grün der Belaubung und die zierlichen Blätter können dabei geschickt als Gestaltungselement eingesetzt werden. Einige Kalmiensorten, besonders die gebänderten, bilden gerade in der Fernwirkung ein ungewöhnliches Muster.

Hecken

Kalmien sind sehr gut schnittverträglich, die kleinen Blätter wirken durch den Schnitt nicht zerhackt, der langsame aber regelmäßige Zuwachs lässt sich gut bändigen und die immergrüne Belaubung bietet das ganze Jahr hindurch Schutz.

Solitär

Der einzigartige Knospen- und Blütenbau, der entfernt an Edelsteine erinnert, macht die Kalmie zu einer sehr interessanten Pflanze. Gerade in der Nähe von Sitzplätzen oder in Eingangsbereichen laden die unterschiedlichen Blühstadien zum täglichen Beobachten ein. Frei stehende Pflanzen sind zumeist recht kompakt und dicht verzweigt, ohne jedoch zu massiv oder plump zu wirken.

Begleitpflanzen

Kalmien sind für eine Vielzahl von Gehölzen und krautigen Pflanzen ideale Partner. Entscheidend dabei ist in erster Linie, dass die Ansprüche an den Standort ähnlich sind. Vorsicht ist geboten bei Pflanzen, die gleichzeitig blühen und rote oder orange Blütenfarben haben. Alle anderen Blütenfarben lassen sich jedoch wunderbar mit Kalmien kombinieren. Vor Nadelgehölzen kommen Kalmienblüten besonders gut zur Geltung. Auch in Kombination mit rötlichbraunen Steinen oder Mauern können gute gestalterische Aspekte erzielt werden.

Pflanzen und Pflegen

Diese Angaben beziehen sich in erster Linie auf die Kalmie und ihre Cultivare (Kalmia latifolia).

Standortauswahl

Gärten, in denen Rhododendren und Azaleen gut gedeihen, sind ideal für Kalmien. Sie vertragen etwas mehr Sonne und trockenere Böden. Die Winterhärte ist deutlich höher als bei den meisten Rhododendren.
Kalmien eignen sich als Begleitpflanzen in großen Gruppen ebenso gut wie in solitärer Stellung. Durch das kleinere Laub sind sie besser für Hecken geeignet als viele andere immergrüne Laubgehölze.

Boden

Bevorzugt werden leichte, wasserdurchlässige, saure Böden. Ideal ist ein mäßig feuchter Boden ohne Staunässe. Kurzzeitige Trockenheit wird insbesondere von älteren Pflanzen meist gut vertragen.

Düngung

Die meisten Kalmien wachsen problemlos ohne zusätzliche Düngung. Erst bei sichtbaren Veränderungen in der Vitalität sollten nach entsprechender Analyse behutsam die fehlenden Nährstoffe zugeführt werden. Dabei benötigen Kalmien deutlich geringere Dosierungen als z.B. Rhododendren.

Bewässerung

Zusätzliche Bewässerung ist nur bei Neupflanzungen und bei extremer Trockenheit erforderlich. Dabei sollte Staunässe auf jeden Fall vermieden werden.

Rückschnitt

Rückschnitt wird sehr gut vertragen. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr vor der Blüte, wenn nicht mehr mit starken Frösten zu rechnen ist.

Pflanzung

Die Pflanzung ist unproblematisch, sofern der anstehende Boden locker und wasserdurchlässig ist und sich im schwach sauren Bereich befindet. Magere Sandböden können durch Zugabe von Humus verbessert werden. Die Zugabe von grober Rinde oder grobem, leicht angerottetem Laub verbessert die Bodenstruktur und die Belüftung.
Bei Staunässe ist vor der Pflanzung dafür zu sorgen, dass das Wasser stets gut abgeführt wird. Ist das nicht möglich, sollte der anstehende Boden oberflächlich gelockert werde und mit einem geeigneten Pflanzsubstrat soweit angefüllt werden, dass die Wurzeln nicht mit der Staunässe in Verbindung kommen.
Der Wurzelballen sollte vor der Pflanzung feucht sein. Ist die Kalmie eingepflanzt, bietet es sich an, einen Gießrand auszubilden und gründlich anzugießen. In den ersten fünf Jahren sollte der Boden regelmäßig auf seine Feuchtigkeit hin überprüft werden. Es darf sich weder Staunässe bilden, noch sollte der Ballen austrocknen.
Beim Neu- und Umpflanzen ist es ratsam, die Pflanze nicht oberhalb der Wurzelballens anzufassen, da dies zu erheblichen Verletzungen im Bereich des Wurzelhalses führen kann. Die Pflanze sollte nur am Ballen direkt angefasst oder mit dem Spaten unter dem Wurzelballen rangiert werden.
Eine Startdüngung ist nicht unbedingt erforderlich.
Bester Zeitpunkt für das Pflanzen ist von September bis Mai bei frostfreier Witterung, sofern es nicht zu warm und trocken ist. Eine Mulchschicht aus grobem Laub fördert die Humusbildung und schützt den Wurzelbereich vor Austrocknung.

Vermehrung

Diese Angaben beziehen sich in erster Linie auf die Kalmie und ihre Cultivare (Kalmia latifolia).

Die Vermehrung durch Saat ist nur bei reinen Wildarten sinnvoll. Für die Züchtung von neuen Sorten ist sie unerlässlich. Um Kultursorten wirtschaftlich zu produzieren, ist eine kostengünstige vegetative Vermehrung wichtige Voraussetzung. In erster Linie kommt dabei die Meristemvermehrung (Zellkultur) in Frage. Erst seit der Vermehrung über Gewebekulturen wird ein nennenswertes Sortiment in Qualitätsbaumschulen geführt. Da die meisten Kalmien-Sorten als Stecklinge nur schwer oder gar nicht zu bewurzeln sind, waren sie bis vor einiger Zeit für den kommerziellen Gartenbau uninteressant. Die Vermehrung über Veredlungen ist möglich, wird bislang aber nur in Ausnahmefällen praktiziert, da die Aufzucht von Sämlingen für die Unterlagen sehr zeitaufwändig ist. Im Hausgarten kann eine Vermehrung durch Absenker sinnvoll sein.

Saat

Nur reife Saat ist für eine erfolgreiche Vermehrung geeignet. Mit der Aussaat im Haus sollte nicht vor Dezember begonnen werden. Eine Zusatzbeleuchtung für bis zu 16 Stunden Licht am Tag verbessert den Keimerfolg. Substrat und Kulturbedingungen sind ähnlich wie bei Rhododendren. Ein mageres Sand-Torf Gemisch kann mit Sphagnum abgedeckt werden, auf das die feinen Samen gesät werden. Da Kalmien zu den Lichtkeimern gehören, dürfen die Samenkörner nicht bedeckt werden. Das Substrat ist mäßig feucht zu halten. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 20 bis 25 °C. Die Keimdauer beträgt normalerweise 10 bis 20 Tage.

Stecklinge

Die meisten Kalmien sind schwierig oder gar nicht durch Stecklinge zu vermehren. Die Sorten, von denen bekannt ist, dass eine Stecklingsvermehrung mit zufriedenstellendem Ergebnis gelingen kann, haben in der KalmienlisteKalmienliste einen entsprechenden Hinweis. Am erfolgreichsten ist es, wenn die Stecklinge von ganz jungen Pflanzen genommen werden, die noch nicht geblüht haben. Es kann z.T. bis zu 2 Jahre dauern, ehe eine Bewurzelung stattfindet. Deshalb sollten die Kulturen nicht zu früh aufgegeben werden. Der November hat sich bislang als günstiger Zeitpunkt für das Stecken erwiesen. Gesteckt wird in ein feuchtes, mageres Substrat. Durch zusätzliche Beleuchtung sollte die gesamte Lichtperiode auf 16 Stunden ausgedehnt werden. Die optimale Temperatur liegt zwischen 21 und 27 °C. Die Feuchtigkeit kann durch Folienabdeckung oder durch eine Nebelanlage erhöht werden.

Veredlungen

Die meisten Kalmien-Sorten könnten so vermehrt werden; im Erwerbsgartenbau hat sich diese Methode jedoch nicht etabliert. Das Veredeln kann hilfreich sein, um seltene Sorten zu erhalten. Dabei ist es durchaus auch möglich, die Edelreiser auf eine ausgewachsene andere Sorte zu setzen.

Absenker

Diese Methode ist recht aufwändig und es dauert einige Zeit, bis neue Pflanzen herangewachsen sind. Dazu werden Zweige nach unten gebogen und an der Unterseite leicht verletzt. Man legt sie in ein torfhaltiges, feuchtes Substrat und klammert sie fest oder beschwert sie z.B. mit einem Stein. Nach zwei bis drei Jahren kann geprüft werden, ob sich ein kräftiges Wurzelwerk gebildet hat. Wenn dies einen akzeptablen Umfang hat, kann der Ableger von der Mutterpflanze getrennt werden und an geeigneter Stelle neu eingepflanzt werden.

Mikrovermehrung

Diese Methode hat sich für eine wirtschaftliche Vermehrung von Kalmien-Sorten bislang als die beste erwiesen. Sie wird von hierzu eigens eingerichteten PflanzenlaborePflanzenlaboren durchgeführt.

Krankheiten & Schädlinge

Diese Angaben beziehen sich in erster Linie auf die Kalmie und ihre Cultivare (Kalmia latifolia).

Die Kalmie gehört zu den vitalsten Pflanzen in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Durch ihre besonders gute Winterhärte und geringere Ansprüche an den Standort als Rhododendren, sind Kalmien als relativ unproblematische Garten- und Parkgehölze bekannt.

Schädlinge

Schäden durch Insekten werden nur in sehr seltenen Fällen beobachtet, meist verursacht durch Tiere aus benachbarten Rhododendronkulturen. Dazu gehören der z.B. gefurchte Dickmaulrüssler und ganz vereinzelt auch einmal Raupen an Neuaustrieben.
Wild meidet zumeist die giftigen Blätter. Auch Schnecken zeigen keinerlei Interesse an dem harten Laub.

Pilzliche Erkrankungen

Hierzu gehören die Trieb- und Wurzelwelke, die bei sehr ungünstigen Bedingungen (Staunässe) Schäden hervorrufen können. Wesentlich häufiger ist die Blattfleckenkrankheit zu beobachten, eine pilzliche Erkrankung, die allerdings in erster Linie ein ästhetisches Problem ist. Die Pflanze wird hiervon nicht eingehen. Es ist jedoch ein Hinweis, dass der Standort nicht optimal ist oder dass in Hinblick auf Feuchtigkeit und Luftzirkulation Verbesserungen notwendig sind. Bei der Züchtung und Selektion von neuen Sorten sollte deshalb großer Wert auf die Resistenz gegen Blattfleckenkrankheit gelegt werden.

Abiotische Schädigungen

Kalmien vertragen nur wenig Dünger bzw. kommen sogar ganz ohne aus. Bei trockenem Boden ist jegliche Düngung zu unterlassen. Salzschäden durch falsche Düngung lassen sich an Blattrandnekrosen erkennen.
Chlorosen können bei einseitiger Nährstoffzufuhr entstehen. Dabei kann die gesamte Pflanze oder Teile davon betroffen sein. Für wirkungsvolle Abhilfe sollte zunächst der Boden entsprechend analysiert werden. Erscheint der Neuaustrieb insgesamt chlorotisch, ist dieses meistens ein Hinweis dafür, dass der Boden nicht sauer genug ist. Dann sollte der pH-Wert bestimmt werden. Optimal liegt er für Kalmien unter 5,6.
Auch nach dem Verpflanzen können Kalmien für bis zu zwei Jahre Chlorosen aufweisen.
Je sonniger der Standort ist, desto heller ist die Laubfarbe. Von einer Schädigung kann hier aber nicht gesprochen werden. Weiterhin ist der zweite Austrieb eines Jahres deutlich heller als der erste Austrieb.
Frostschäden an den Blättern sind sehr selten; sie kommen im Wesentlichen nur an sehr ungünstigen Standorten vor, wenn z.B. kalte austrocknende Winde auf Pflanzen treffen, die direkt der Wintersonne ausgesetzt sind. Man erkennt sie an großflächigen braunen Verfärbungen.

Links

Publikationen über Kalmien